Was ist Aufklärung? -- Immanuel Kant

Samstag, 8. Januar 2011

Rosa-Luxemburg-Konferenz heute in Berlin-Schöneberg – eine Reportage

Ich betrat den Konferenzraum durch die Hintertür, ohne daß mir dessen bewußt war, daß es der „falsche Eingang“ war, den ich betrat.

Als ich in das Urania-Haus eintrat, überkommt mich ein Schreck vor lauter abweisenden politischen Erklärungen, welche die Botschaft des Widerstandes, des Nein-Sagens, des Nichtzusammenarbei­tens usw. trugen. Es herrschte eine wache Stimmung, die man bei Militärkasernen erleben kann, welche mit einer beträchtlichen Menge Aggressivität ausgestattet war.
Sind die Menschen demnach
überhaupt noch zu retten?

Nein zu diesem, nein zu jenem, Solidarität mit jemanden, den man gar nicht kennt, kapitalistischen, faschistischen und imperialistichen „Provokationen“ Einhalt gebieten. Das waren alle Meldungen, die nicht besonders freundlich waren. Sie würden keinen Zugang in die FOCUS-Zeitschrift bekom­men, die keine Kontroversen in ihren Blättern duldet, aber dennoch sind sie für irgendjemanden hierzulande die Realität. Besteht das Leben ausschließlich aus Kampf und Aufopferung?

Aber wer sind eigentlich alle diese Leute, gegen die man sich zu wehren hat, da man sonst für verteidigungsunfähig gehalten wird?

Besser keine solchen Fragen stellen, sagte ich mir. „Du kriegst eh keine Antwort darauf, erst recht eine gescheite oder eine aussagefähige“. Vielleicht ist das eine dumme Frage. Wer eine dumme Frage stellt, kriegt auch eine dumme Antwort.
Doch !! Aber vorher müssen
sie Parteimitglieder werden.

Das Szenario voller Infostände sah so aus wie ein kleines Dorf in den USA mit ihren vielen Kir­chen. Bei religiösen Fragen können sich die Nordamerikaner auf wesentliche Punkte in der Religiosität nicht einigen. Wenn jemand eine kleine Abweichung in der Deutung der Bibel oder in der Auslegung von religiösen Grundsätzen hat, dann gründet er – mit all seinen sogenannten „Abtrünnigen“ – eine neue Kirche und hält sich dann für religiös frei, weil er eine andere Auffassung vertreten kann und in der Tat vertritt als andere. Nach Verfassungsergänzung Nr. 1 darf er das, denn dies ist wesentlicher Bestandteil der „bill of rights“.

Das ist, als ob man sagen würde: „Ich habe einen Dissens, also denke ich – und bin sogar auch frei dabei“. Das ist aber m.E. nicht das, was man unter Gedankenfreiheit meint. Sie besteht vielmehr darin, eigene Gedanken zu fassen, ohne Bezug darauf zu nehmen, ob man mit anderen Konsens oder Dissens hat. Sowohl Konsens als auch Dissens werden hier teils kriegerisch, teils überschwänglich ausgetragen. Hauptsache – die Verkündung beider Zustände fällt laut aus.

Die Linksradikalen sind dennoch für ihre Gleichschaltung und Geschlossenheit bekannt. Sie dulden Differenzen nur dann, wenn gebrüllt wird. Und sie haben viele Bösewichte um sich.

Heute haben diese Genossen ein ganz anderes Bild von sich gegeben. Dort herrschte mehr Vielfalt. Es gab unter den verschiedenen Kommunismen Verflechtungen, und auch die Kuba-Hilfe wurde nicht nur von einer Gruppe monopolisiert. Es müßten ca. fünf pro-Kuba-Gruppen gegeben haben.

Das heißt allerdings nicht, daß die Linksradikalen plötzlich geistig und kulturell aufgeschlossen und weniger dogmatisch sind wie früher. Wer das meint, verfällt einer Illusion.

Den Linksradikalismus betrachte ich als ein Art „Theologie“. Dazu gehören böse Mächte, und die gibt es beim Linksradikalismus zuhauf. Sie heißen „Bourgeoisie“, was ins Deutsche gar nicht über­setzt werden kann, „Kapitalismus“, „Faschismus“, „Imperialismus“ und bürgerliche Presse, zu welcher auch „der nirwanische beobachter“ gehört.

Das sind die Bösewichte der linksradikalen Theologie. Und so wie es böse Mächte gibt, so gibt es auch „gute Mächte“, darunter „Sozialismus“, „Kommunismus“, „Volk“ und „Kollektivismus“. Das sind die Engel oder die Götter der besagten Theologie.

Und wie dem so bei teleologischen Religionen ist, wird das Gute das Böse obsiegen, man weiß nur nicht wann. Vielleicht bei der Wiederkunft des Messias?

Der Linksradikalismus ist im übrigen eine Welt von Ikonen und Anbetungsobjekten. Er verfügt über viele „Madonnas“. Hierin ist jedoch keine „Theologie der Befreiung“ zu erkennen. Darauf kommen wir zurück.

Die Ikonen hatten sogar Namen, aber nicht jeder konnte sich unter diesen Ikonen etwas Konkretes vorstellen: „Kuba“, „Solidarität“, „Stuttgart 21“ [ganz frisch aus der Missionsarbeit], „Venezuela“, "Mumia Abu-Jamal", "die Geschichte" [sollte ein Gespenst sein] und schließlich „Rosa Luxemburg“ höchstpersönlich.

So sahen die ganzen Räumlichkeiten aus, in denen die Konferenz stattgefunden hat.

Auch wenn die Teilnehmer dies nicht unbedingt wahrhaben wollten, verkörpern die Teilnehmer eine politische Minderheit, obwohl sie meinen, daß ihr Anliegen mehrheitsfähig sei. Wenn aber das „ganze Volk“ wußte, was für es gut ist, dann würde es eine Partei links von der Linkspartei wählen. Sie konnten sich also nicht damit begnügen, daß sie eine politische Minderheit darstellen, obwohl sie meinen, für das Volk oder – besser gesagt – für sein bestes Interesse sprechen zu dürfen.

Der Kommunismus scheint in Europa deswegen keinen guten Anlauf zu haben, weil das Kontinent aus Ländern besteht, die keinen Fortschritt erleben wollen. Adenauer und die BRD zu ihrer Grün­derzeit hat dieses Phänomen sehr auf den Punkt gebracht, als er rief: „Keine Experimente !!“ Diese Losung richtet sich nicht nur gegen Kommunisten und Sozialisten, sondern darüberhinaus gegen Li­berale. Alle diese drei politischen Strömungen setzen den Kopf gegen die Wand. Denn Europa lehnt kategorisch den geistigen sowie auch den kulturellen Fortschritt ab. Die Europäer sind al­les andere als „progressiv“, „aufgeschlossen“, „aufgeklärt“ und „weltoffen“. Wenn es nach den Eu­ropäern ginge, müßte die ganze Menschheit aufhören zu denken. Die Ausnahme bilden u.U. lediglich die skandinavischen Länder.

Darin liegt die Schwierigkeit zwischen dem Linksradikalismus und der übrigen Gesellschaft. Die Linksradikalen sind nicht bereit, die Realität so zu akzeptieren, wie sie ist. Das heißt allerdings nicht, daß sie sich damit einverstanden erklären müssen. Aber sie sollten lieber einsehen, daß sie zu einer politischen Minderheit gehören, und sich danach richten müssen. Als Minderheit dürfen sie nicht für Mehrheiten, geschweige denn für „das ganze Volk“ sprechen. Nicht einmal Abgeordnete, die sich Volksver­treter nennen und sich auch so verhalten, als ob sie es wären, dürfen das ganze Volk nicht vertreten, denn dafür haben sie kein Mandat erhalten. Deutschland pflegt nämlich ein Verhältnis- und kein Mehrheitsverhältnis – das trotz allem, was in Art. 38(1) Satz 2 GG festgelegt ist.

Eine Theologie der Befreiung ist der Linksradikalismus deswegen nicht, weil die Verfechter kein Wort darüber verschwenden, wie eine gute Regierung aussieht bzw. auszusehen hat und wie man sie durchführt. Solange sie keine stichhaltigen Antworten auf diese Frage geben können, bleiben sie bei der Kapitalismuskritik, welche zwar nicht verkehrt ist, aber sie gibt keine Antworten auf das, worüber sich die Bürger interessieren, nämlich: „Wie sieht der Staat aus, der mich gut regieren und mit mir gut umgehen kann?“

Ultraorthodoxe Juden führen die Trennung zwischen Männern und Frauen wieder ein

Anläßlich einer Beschwerde gegen die Einführung strenger, angeblich "religiöser" Normen im öffentlichen Verkehr in diejenigen Bezirke, welche von chassidischen und ultraorthodoxen Juden in Israel bewohnt werden, hat der Oberste Gerichtshof Israels in Jerusalem befunden, daß dies zulässig sei, so ein Bericht der Berliner Zeitung, welche sich auf die Tageszeitung Haaretz in Jerusalem beruft.
Oberster Gerichtshof Israels

Laut Urteil dürfte allerdings ein öffentliches Verkehrsunternehmen keiner Frau vorschreiben, wo sie zu sitzen habe. Das ließ der oberste Richter Rubinstein verlautbaren, der auf die afroamerikanische Bürgerrechtlerin aus den USA, Frau Rosa Parks, verwies, der allerdings nicht hinten im Bus sitzen sollte, wie es sich damals gehörte.
Rosa Parks, die Mutter der
Bürgerrechte in den USA

Die Beschwerde wurde von der israelischen Reformbewegung "Israelisches Religiöses Aktions-Zentrum" (IRAC) geführt und schien im großen und ganzen unterlegen zu haben, obwohl man von einem teilweisen Sieg sprechen kann.

Ein weiterer Artikel über dieses Ereignis ist in Der Standard aus Wien (Österreich) unter Oberster Gerichtshof stoff Geschlechtertrennung in Bussen vom 06.01.2011 nachzulesen ist (vgl. auch wikipedia zum Obersten Gericht Israels).

Deutscher Presserat distanziert sich deutlichst von seinem Pressekodex

Offensichtlich gibt es so was wie "freiwillige Selbstkontrolle"
nicht.
 
Der Deutsche Presserat hat in einigen Schreiben an den Redakteur des nirwanischen Beobachters mitgeteilt, daß er sich von seinem Pressekodex distanziert. Der Redakteur hat sich am 28.12.2010 an den Deutschen Presserat mit einer Beschwerde gewandt, in der er die fehlende Beachtung der Unschuldsvermutung, der Wahrhaftigkeit und der Sorgfalt in der Berichterstattung über Helmut Metzner, ehemaligen Büroleiter vom Vorsitzenden der FDP im Bund Westerwelle.

Der Presserat reagierte mit einer Vortäuschung von Wahrnehmungsunfähigkeit, indem er am 05.01.2011 sagte: 
Leider genügt es nicht, auf Facebook die Artikel zu hinterlegen. ... Falls Sie sich ausschließlich gegen die Online-Ausgabe der Artikel beschweren möchten, ist ein Link zu der entsprechenden Seite im Internet, auf der der Artikel erschienen ist, ausreichend.“
Gefragt danach, wo die Schwierigkeiten liegen, und aufgefordert, sich bei facebook sachkundig zu machen, wo die ganzen, angeblich vom Presserat „gesuchten“ Links erscheinen, erhielt er folgende Antwort am darauffolgenden Tag, den 06.01.2011: 

Ungeachtet Ihrer Beschimpfungen möchte ich Ihnen höflich antworten, dass Sie der Beschwerdeführer sind und unentgeltlich von uns eine Bearbeitung Ihrer Beschwerde erbitten. Dazu müssen Sie uns nun mal die Beschwerdegründe und die Unterlagen zur Verfügung stellen. Nicht wir müssen uns bei Facebook anmelden und sie dort abholen, sondern Sie müssen sie uns vorlegen, wenn Sie eine Bearbeitung Ihrer Beschwerde wünschen.

Sollten Sie dazu nicht Willens oder in der Lage sein, müssen wir von einer Bearbeitung Ihrer Beschwerde absehen.“

Freitag, 7. Januar 2011

Der nirwanische Beobachter erblickt das Licht des Lebens

Alles fängt auch in dieser Welt hübsch
und idyllisch an.
Heutzutage fängt der nirwanische Beobachter an, die Welt zu erforschen und wahrzunehmen. Ein Glück für diejenigen, die experimentell, psychonautisch und psychedelisch veranlagt sind. Wir hoffen, daß Sie viele genüßliche Stunden mit uns verbringen, in denen wir versuchen, die Welt so wiederzugeben, wie sie uns erscheint.

"Wenn ich ganz groß werde", sagt uns bereits jetzt unere Neugeborene, "werde ich ein großer Psychonaut. Das heißt, ich werde vieles sehen, was du nicht siehst und was du nicht gesehen hast." Hoffentlich stimmt diese gewagte Prognose.

Wir wünschen uns viel Glück für unsere Neugeborene, welche die Zeitung ist. "Mazel tov", sagt man auf hebräisch.